Pressesprecher/innen: Sie müssen jede Krise managen

Pressesprecher/innen sind heutzutage wichtiger denn je: Denn sollte es mal zu einer echten Unternehmenskrise kommen, dann müssen genau sie diese managen. Pressesprecher übernehmen, wie üblich, die gesamte Kommunikation mit der Presse, sei es in einem Verein, einer Behörde, einem Verband oder in einem großen Unternehmen. Paul Ebsen von der Bundesagentur für Arbeit beschreibt die Aufgaben als vielfältig: „Sie informieren vor allem über Ereignisse und Planungen, die für Außenstehende von Interesse sind. Und sie sorgen für eine positive Darstellung in der Öffentlichkeit.“ – Und das ist gar nicht immer so leicht, denn selbst wenn das Unternehmen mal in eine Krise gerät, gilt es, es nach außen hin bestmöglich zu präsentieren und gleichzeitig Rede und Antwort stehen zu können. Dafür muss das Unternehmen die Stelle des Pressesprechers in jedem Fall so besetzen, dass dieser auch noch hinter dem Unternehmen steht, wenn es mal nicht rundläuft.

Aber wie kommt man eigentlich zu einem Beruf als Pressesprecher/in? In den meisten Fällen haben Pressesprecher/innen vorher eine Ausbildung zum/zur Journalisten/Journalistin gemacht, für die in der Regel ein Studium Voraussetzung ist. Möglich ist aber auch eine Ausbildung an einer Journalistenschule oder ein zweijähriges Volontariat bei einer Zeitung bzw. einem Rundfunksender. So sieht zumindest der klassische Weg aus. Es kommt aber auch oft genug vor, dass langjährige Mitarbeiter/innen eines Unternehmens aus einem anderen Bereich irgendwann in die Kommunikationsabteilung versetzt werden, schließlich kennen diese sich mit dem Unternehmen genauestens aus. Sicher ist eines: Das Gehalt kann sich sehen lassen. Pressesprecher/innen verdienen im öffentlichen Dienst zwischen 3.500€ und 5.500€ brutto, in der freien Wirtschaft sähe das wohl ähnlich aus, so Hendrik Zörner vom Deutschen Journalistenverband (DJV). In Ausnahmefällen kann das Gehalt natürlich auch wesentlich geringer ausfallen.

Zörner weiß auch, wie wichtig es ist, als Pressesprecher/in einen Arbeitgeber zu finden, der grob mit den eigenen Interessen und Einstellungen übereinstimmt, denn sonst läuft man schnell Gefahr, sich mit dem Unternehmen nicht identifizieren zu können – und wie will man beispielsweise einen Konzern glaubhaft in ein gutes Licht rücken, ohne dass man tatsächlich hinter den Entscheidungen des Unternehmens steht. „Da sind auch schon etliche Kollegen dran gescheitert.“, so Zörner.

Lufthansa-Pressesprecher Wolfgang Weber, der seit 26 Jahren in dem Unternehmen angestellt ist, weiß aus Erfahrung:

„Du musst jeden Tag zu einer Vielzahl von Themen Auskunft geben können oder zumindest wissen, wie und wo in dem riesigen Konzern du schnell an die Informationen herankommst – denn keiner ist allwissend.“

(Quelle: Generalanzeiger Magdeburg 18./19.3.17)

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