Permanent klingelt das Telefon. Der Stapel Arbeit auf dem Tisch sollte am besten schon gestern fertig werden. Außerdem ist ein Kollege krank geworden; dessen Arbeit muss nun aufgeteilt werden. Ständig neue Aufträge.
Kein Wunder, dass bei dem ganzen Stress im Beruf mittlerweile jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland Angst vor einem Burnout hat. Das ergab nun eine Ipsos-Umfrage im Auftrag der Allianz. Besonders junge Mitarbeiter fürchten aufgrund der Dauerbelastung um ihre psychische Gesundheit. Eines wissen aber alle: Stress schränkt die eigentliche Leistungsfähigkeit enorm ein.
Mehr als zwei Drittel der Befragten kennen sogar einen Burnout-Patienten aus ihrem Umfeld und fürchten den Stress darum umso mehr. Deswegen denken viele darüber nach, einfach kürzer zu treten und weniger Geld, dafür aber psychische Gesundheit in Kauf zu nehmen – etwa die Hälfte der Befragten hat sogar schon ernsthaft über einen Jobwechsel nachgedacht. Hauptgründe für die starke psychische Belastung sind ein hohes Arbeitsaufkommen, Zeitdruck und in bestimmten Fällen auch die Kollegen. Warum wir als Arbeitnehmer einfach nicht entspannen können, weiß Psychotherapeutin Dr. med. Nilufar Heydari:
„Vielen Menschen fällt es schwer abzuschalten. Im Beruf erwarten Kollegen und Chefs, dass man schnell reagiert. Auch das Privatleben bietet oft keine Entspannung mehr, denn dank Facebook, WhatsApp und Co. sind viele permanent auf Abruf.“
Die Angst vor einem Burnout sprechen die meisten an ihrem Arbeitsplatz aber nicht an. Gerade mal 25% der befragten Arbeitnehmer können mit ihrem Chef über ihre Sorgen reden. Genauso wenige trauen sich, bei ihren Kollegen das Gespräch zu suchen. Die meisten sprechen lieber mit ihrem Partner über beruflichen Stress und dessen Folgen. 9% behalten die Sorgen sogar ganz für sich.
Um die Angst vor einem Burnout zu lindern gibt es nun eine spezielle Versicherung von der Allianz, die sog. VorsorgeExtra, bei der Arbeitnehmer kostenlos einmal im Jahr eine telefonische Beratung über ingesamt drei Monate in Anspruch nehmen können. Experten erhoffen sich davon, dass die Hemmschwelle der Betroffenen sinkt und Burnouts somit langfristig vorgebeugt werden kann.
(Quelle: Generalanzeiger Magdeburg, 15.02.2017)