Die Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff bringt weit aus mehr mit sich, als nur gutes Geld – denn man profitiert davon auch hinsichtlich des eigenen Lebensweges und der Weiterentwicklung im Beruf. Durch die Zusammenarbeit mit Menschen aus den verschiedensten Nationen trifft man immer wieder auf andere Charaktere, Persönlichkeiten und besondere Menschen – nicht selten knüpft man auf einem Kreuzfahrtschiff auch berufliche Kontakte und hat am Ende Vitamin B rund um den Globus. Doch auch in privater Hinsicht können bei längeren gemeinsamen Reisen regelrecht Freundschaften mit den Gästen entstehen.
Florence Schneider, die seit zweieinhalb Jahren als Kosmetikerin im Spa-Bereich auf einem Kreuzfahrtschiff von Tui Cruises arbeitet, sagt:
„Bei jeder Reise haben sich bis jetzt noch richtige Freundschaften entwickelt.“
Dass die Arbeit allerdings ein Kinderspiel ist, stimmt nicht. Viele unterschätzen den ständigen Kontakt mit den Gästen, weiß Daniela Fahr, Inhaberin von Connect, einer Recruiting Agentur für Kreuzfahrtschiffe: „Immer am Gast sein, immer präsent sein: Das stellen sich viele zu einfach vor.“ Nicht nur, dass die Arbeit nicht immer ein Zuckerschlecken ist – viele Mitarbeiter kommen auf Kreuzfahrtschiffen an ihre Leistungsgrenzen, denn auf dem Schiff gibt es für die Mitarbeiter kaum Privatsphäre. Abends fährt die 26-jährige Florence also nicht nach Hause, so wie andere in ihrem Alter, sondern bleibt bis zum nächsten Morgen an Bord und kann somit nie richtig Abstand von ihrem Arbeitsplatz gewinnen.
Dennoch gibt es genügend positive Aspekte bei der Arbeit auf einem so großen Schiff. André Nickel, Arbeitsvermittler aus Suhl, ist sich sicher:
„Wer auf einem Schiff tätig war, hat danach an Land die besten Aussichten.“
Denn außer dem Kennenlernen verschiedenster Kulturen und Typen eignen sich die Angestellten auch fachliches Wissen an. Oft verbessern sich durch den ständigen Kontakt mit ausländischen Kunden die Englischkenntnisse am stärksten. Auch das Gehalt stimmt: Die Sieben-Tage-Woche an Bord erlaubt es, viele Stunden am Stück zu arbeiten. Und da man das Geld an Bord nicht ausgeben muss, weil Unterkunft und Verpflegung kostenlos sind, bleibt am Ende ganz schön was übrig.
Florence ist eine von tausenden Beschäftigten auf Kreuzfahrtschiffen. „Die Kreuzfahrtindustrie boomt“, sagt auch Nickel. Jedes Jahr werden neue Kreuzfahrtschiffe in Betrieb genommen, die dementsprechend neues Personal benötigen. Dabei gibt es neben Fachkräften im Bereich Gastronomie und Hotellerie noch viele andere Stellen, die dann zu besetzen sind – oftmals in den verschiedensten Bereichen:
- Spa-Mitarbeiter/innen
- Kosmetiker/innen
- Masseure/Masseurinnen
- Frisöre/Friseusen
- Sport- und Fitnesstrainer/innen
- Mitarbeiter/innen im Bereich Gästebetreuung/Verkauf
- Krankenpfleger/innen
- Schiffsärzte/-ärztinnen
Die Bandbreite ist also groß. Voraussetzung für einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff ist neben einer Ausbildung und guten Englischkenntnissen oftmals auch das Mindestalter von 21 Jahren. Zumindest ist das in der Hochseeschifffahrt der Fall; im Bereich der Flusskreuzschiffahrten muss das nicht sein. Wichtig ist insgesamt, anderen Kulturen gegenüber offen und interessiert zu sein.
Bewerben kann man sich meistens auf den Karriereportalen der verschiedenen Reedereien.
(Quelle: Generalanzeiger Magdeburg 08.03.2017)