Nicht selten trifft man introvertierte Menschen auch an seinem Arbeitsplatz an. Dann ist vor allem der Umgang mit ihnen entscheidend, um sie nicht zusätzlich zu verunsichern oder nervös zu machen. Im Idealfall haben in sich gekehrte Mitarbeiter ein von Grund auf ruhiges Büro, denn sie müssen ständig die Möglichkeit haben, sich zurückziehen zu können.
Der tägliche Trubel und oftmals sogar Lärm im Büro machen nicht nur gesunden Menschen nach einigen Stunden zu schaffen. Bei introvertierten Menschen wirkt sich dieser Stress noch viel stärker aus, denn jedes Geräusch und jede Ablenkung macht ihnen schwer zu schaffen. Man kann ihnen jedoch auf verschiedene Arten helfen, sei es nur, ihnen bei Teammeetings einfach etwas mehr Bedenkzeit zu geben, als die anderen vielleicht brauchen. Karriereberaterin Hanne Bergen erklärt bildhaft:
„Introvertierte Menschen haben oft feine Antennen, die sehr viele Reize aufnehmen.“
Weil das in kürzester Zeit geschieht, brauchen solche Menschen eben etwas länger, um die Reize in ihrem Kopf zu sortieren. Setzt man sie beim Antworten unter Druck, erschwert das die ohnehin schon stressige Situation nur noch zusätzlich. Trotzdem brauchen Leiter von Teammeetings nicht davor zurückschrecken, Introvertierte anzusprechen. Im Gegenteil: Ab und zu ist es förderlich, solche Mitarbeiter gezielt zu fragen, was ihnen durch den Kopf geht. Schließlich sollen sie nicht das Gefühl bekommen, unbedeutend zu sein. Wichtig ist dabei lediglich, den/die betreffende/n Mitarbeiter/in nicht bloßzustellen, da er/sie sich womöglich schnell eingeschüchtert fühlt und sich als Folge vielleicht gar nicht mehr traut, etwas beizutragen.
Sie werden sich wundern, welch glanzvolle Ideen plötzlich von sehr stillen und schüchternen Mitarbeitern kommen können.
(Quelle: Generalanzeiger Magdeburg 02.01.2017)